Wäre das nicht toll, man finanziert sein Wohnmobil über die Miete, die andere dafür zahlen, wenn sie es sich ausleihen. So oder so ähnlich stellen sich das einige Camper vor, wie uns zu Ohren gekommen ist. Doch Obacht…
Auch wir haben uns das schon einmal überlegt. Das eigene Fahrzeug steht in der Regel doch häufiger unbenutzt herum, man kann ja nicht ständig im Urlaub mit dem Womo sein. Wer also kein Problem damit hat, dass auch mal fremde Personen auf der eigenen Matratze schlafen, die Kassettentoilette benutzen und das geliebte Womo-Baby fahren, könnte es ja vermieten. Jenseits der Problematik mit Schäden am Fahrzeug, gilt es jedoch eines ganz besonders zu beachten.
Ich bin kein Rechtsanwalt, kann als Laie aber soviel berichten… Wer sein Womo vermietet, der gibt wissentlich das Fahrzeug und die Schlüssel aus der Hand, räumt also dem Mieter den Besitz an der Sache ein. Kommt das Womo dann nicht wie vereinbart zurück, ist dies kein Diebstahl sondern Unterschlagung. Das ist wohl rein rechtlich der entscheidende Knackpunkt! Eine entsprechende Versicherung muss also unbedingt beides abdecken, sonst kann es im Zweifelsfall richtig dumm laufen.
Gewerbliche Vermieter (nach aktueller Rechtsauffassung: ab fünf Vermietungen pro Jahr) brauchen eine spezielle Versicherung für den Fall einer Unterschlagung. Deren Preis richtet sich insbesondere nach dem Listen- beziehungsweise Neupreises des Fahrzeugs. Bei einer privaten Nutzung ist der Vermietungsfall ja eigentlich nicht vorgesehen und somit eine Veruntreuung in der Regel nicht versichert. Wer also über Plattformen wie Paul Camper oder Yescapa sein privates Womo vermietet, braucht dringend eine Zusatzversicherung, wenn er auf Nummer sicher gehen will.
Auch Käufer von gebrauchten Reisemobilen sollten genau hinschauen, denn das Diebesgut oder um im Bild zu bleiben, das Unterschlagungsgut, wird mit gefälschten Papieren weiterverkauft, so die Masche. Es wird aber noch verrückter: Wenn der Käufer das veruntreute Womo dann nämlich nachweislich gutgläubig gekauft hat, kann es sogar sein, dass er es behalten darf. Der Einzelfall ist hier aber wohl entscheidend. Und vor Gericht und auf hoher See ist man ja bekanntlich in Gottes Hand…
Ich persönlich würde ein gebrauchtes Womo immer beim Händler kaufen – schon allein wegen der Gewährleistung. Und wenn das Bauchgefühl nicht stimmt, lieber Finger weg. Wie seht Ihr das? Schreibt es in die Kommentare!
Übrigens: Neben mobile.de und autoscout24.de kann auch caraworld.de eine gute Anlaufstelle bei der Suche nach einem gebrauchten Reisemobil sein. Hinter Caraworld steht das Medienunternehmen Motor Presse Stuttgart („Promobil“, „Auto, Motor und Sport“, „Men’s Health“).
Euer Uli